Casa Serodine
24. September - 30. Oktober 2011
Biagio Altomare, der Locarno zu seiner Wahlheimat gemacht hat, gestaltet durch seine Ausstellung Südwesten die Räume der Casa Serodine, der Zweitsitz des Museo Comunale d'Arte Moderna von Ascona, neu.
Etwa fünfzehn Werke - oder besser gesagt "malerische Skulpturen" - wurden speziell für die Ausstellung gedacht, daneben werden ausserdem Zeichnungen und Gravierungen, sowie eine interessante gravierte Kupferplatte gezeigt, welche die neuere künstlerische Produktion von Biagio Altomare dokumentieren. Die Werke stehen im Dialog zu der geheimen Energie der Formen und der Farben, wie schon vom Titel der Ausstellung ablesbar: Südwesten.
Im Südwesten geht die Sonne an der Wintersonnenwende unter. Es ist ein Ort grösster Reinheit und Tiefe des Himmels im Moment wo die Natur sich in sich selbst vertieft und die Seele sich in absoluter Intimität befindet. So beschränkt sich Altomare nicht darauf die Realität nur äusserlich anzuschauen, sondern versucht in die Verfahren einzudringen wo sich ihr Ursprung befindet, er versucht ins Herzen des Materials einzudringen um die unterirdischen Kraftlinien zu befragen. Wesentlichkeit und symbolische Lebendigkeit sind die Elemente, die am deutlichsten von seinem Werk hervortreten. Eine Kunst die von der Erde - im Sinne eines weiten Raums des Gedächtnis - abstammt, und so davon zeugt wie sehr der Künstler an die Denkweise und an die Geschichte der Gegend gebunden ist; und auch wie er eine eigene spezifische Philosophie oder göttliche Kosmogonie vertieft hat, mit grosser Verehrung vor allem, für die Lebenskräfte der Natur.
Freitag, den 23. September, um 18.00 Uhr
Casa Serodine, Piazza San Pietro, Ascona
Freier Eintritt
1957 im mittelalterlichen Städtchen Luzzi geboren. Nachdem er im Kunstgymnasium von Cosenza die Maturität in der Abteilung Architektur erhält, zieht er nach Bologna, wo 1980 an der Kunstakademie das Diplom für Skulptur erhält. In der Zeit in Bologna setzt er sich mit Graphik und Skulptur auseinander, vor allem mit den Materialien Stein, Bronze und Kupfer. Ab 1984, durch die Begegnung mit den Tessiner Voralpen, orientiert sich seine künstlerische Recherche entscheidend in eine neue Richtung. Es ergibt sich eine intensive Schaffensperiode mit Holz, wo die Suche nach Stille und Wesentlichkeit sich in expressiven Eingriffen der Entfleischung des Materials konkretisiert. Zu dieser Zeit findet seine erste Einzelausstellung statt ("žCoscienza e limite", 1987, Galleria Cà dal Portic, Locarno). Darauffolgend entstehen Arbeiten, die zu den "žmalerischen Skulpturen" führen werden, welche heute das Schaffen des Künstlers charakterisieren. Es handelt sich um Kunstwerke bei welchen, nach Überwindung einer figürlichen Darstellungsweise, "ždas ästhetische Objekt über seine eigene formale Schönheit hinausgeht, um sich als ein Werkzeug der innerlichen Angleichung anzubieten" (Martino Beltrani, "žNatura e realtà primordiale", 1999). Über den Künstler haben Martino Beltrani, Luigi Cavadini, Claudio Guarda, Federica Branca Masa, Ivo Monighetti, Nani Razetti, Graziano Terrani geschrieben.
Bianco terra | 2008/10 | Mischtechnik auf Jute | 100 x 100 cm | Besitz des Künstlers
Rosso acqua | 2010-11 | Mischtechnik auf Jute | 75 x 150 cm | Besitz des Künstlers
Presenze velate | 2007/8 | Mischtechnik auf Jute | 50 x 50 cm | Besitz des Künstlers
Energie sottili | 2009 | Mischtechnik auf Jute | 100 x 100 cm | Privatsammlung
Cavea | 2008 | Mischtechnik auf Jute | 75 x 150 cm | Städtisches Museum für Moderne Kunst, Ascona | Schenkung des Künstlers, 2011 | CCA 0-0-478
Finestra degli eventi | 2008/10 | Mischtechnik auf Jute | Ø 150 cm | Besitz des Künstlers
Dentro la luce | 2011 | Mischtechnik auf Jute | 100 x 100 cm | Besitz des Künstlers
Apertura verticale | 2010/11 | Mischtechnik auf Jute | 75 x 150 cm | Besitz des Künstlers
Segni nascosti | 2007/09/11 | Tinte auf Papier | 42 x 42 cm | Besitz des Künstlers
Libro della Vita | 2008 | Mischtechnik auf Jute | 50 x 50 cm | Besitz des Künstlers