Museo Castello San Materno
12. Oktober - 29. Dezember 2024
Die Richard und Uli Seewald Stiftung wurde auf Wunsch des Künstlers selbst und seiner Frau wenige Wochen vor seinem Tod im Oktober 1976 gegründet. Der Künstler vermachte der Stiftung seine Werke und seinen Besitz in Ronco sopra Ascona, während sein schriftlicher Nachlass – Tagebücher und Manuskripte – an das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg übertragen wurde.
Richard Seewalds künstlerischer Nachlass umfasst Gemälde, Zeichnungen und Grafiken sowie eine Reihe von Werken anderer Künstler, mit denen er in Kontakt kam und die er zu Lebzeiten sammelte, darunter so bekannte Namen wie Franz Marc, Paul Klee, Maurice Utrillo und andere. Die Stiftung setzt sich dafür ein, das Andenken des Künstlers lebendig zu halten, indem sie Leihgaben an Museen und andere kulturelle Einrichtungen gewährt und die Forschung und Veröffentlichungen rund um den Künstler unterstützt.
Die Stiftung hat sich auch zum Ziel gesetzt, das Haus und das Atelier des Stifters in Ronco sopra Ascona Künstlern – insbesondere Malern, Bildhauern und Musikern, unabhängig von ihrer Nationalität oder Religion – als Künstlerresidenz zur Verfügung zu stellen, damit sie in einer friedlichen Umgebung inmitten der Natur, die Seewald schon zu seiner Zeit inspirierte, kreativ arbeiten können.
Das Museum von Ascona bietet der Stiftung im Einvernehmen mit den Gemeindebehörden die Möglichkeit, jedes Jahr in seinen Räumlichkeiten einen dem Künstler und seinen Künstlerfreunden gewidmeten Raum einzurichten und so die Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
1889
Richard Josef Michael Seewald wird am 4. Mai in Arnswalde in der damals zum Deutschen Reich gehörenden Neumark (heute Choszczno in der Woiwodschaft Westpommern in Polen) geboren.
1909
Nach dem Abitur beginnt er ein Architekturstudium an der Münchner Technischen Hochschule, bricht dieses aber bald ab und verdient seinen Lebensunterhalt mit Karikaturen für Zeitschriften wie die „Jugend”, die „Meggendorfer-Blätter” und die „Lustigen Blätter”.
1910
Erste Reise nach Ascona.
1911
Erste Ausstellung in der Galerie Thannhauser in München und Teilnahme am Salon d’Automne in Paris. Am 11. November heiratet er Uli (Emma Margarethe Trotsch) in London.
1912
Erneute Teilnahme am Salon d’Automne in Paris. Er malt seine ersten Ölbilder auf der Insel Rab in Dalmatien (heute Kroatien).
1913
Teilnahme am Ersten Deutschen Herbstsalon, der vom Galeristen Herwarth Walden (Galerie Der Sturm) in Berlin organisierten Ausstellung. Erste Gruppenausstellung in der Galerie Der Neue Kunstsalon von Max Dietzel und Paul Ferdinand Schmidt in München. Mitglied der Münchner Neuen Sezession und des Deutschen Künstlerbundes. Reisen nach Ascona und Korsika.
1914
Reise nach Südfrankreich.
1916
Aufenthalt im Tessin.
1917/18
In München und Niederbayern.
1920
Kollektivausstellung in der Galerie Thannhauser in München.
1921
Veröffentlichung seines ersten Buches mit dem Titel Tiere und Landschaften mit eigenen Illustrationen.
1922
Reise nach Italien auf Einladung von Leone Massimo, 5. Fürst von Arsoli.
1923/24
Reisen nach Sizilien und Tunis.
1924
Berufung an die Kölner Werkschulen. Erwerb eines Grundstücks in Ronco sopra Ascona.
1929
Konversion zum Katholizismus.
1931
Aufgabe der Professur in Köln und Umzug nach Ronco. Seine ersten sakralen Gemälde entstehen in einer Kirche auf der Insel Norderney (Deutschland).
1934
Reise zu den „Grenzen des Abendlandes” (Istanbul, Palästina, Zypern und Griechenland).
1939
Erlangung des Schweizer Bürgerrechts. Ausstellung in London.
1948
Erster Aufenthalt in Deutschland, in Köln, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
1954
Wanderausstellung anlässlich seines 65. Geburtstages in Luzern, Düsseldorf, Mannheim und München. Professur an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. Ständige Winterwohnung in München.
1957
Er wird Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
1958
Niederlegung der Professur an der Münchner Akademie.
1961
Ausmalung der Arkaden im Münchner Hofgarten.
1967
Seine Frau Uli stirbt am 4. Mai.
1973
Ausstellung in der Galerie Wolfgang Ketterer in München.
1974
Teilnahme an der Münchner Ausstellung Kunst in der Kirche in der Katholischen Akademie in Bayern.
1976
Ausführung des Genesis-Zyklus im Pfarrsaal der Herz-Jesu-Kirche in München. Richard Seewald stirbt am 29. Oktober in München und wurde neben seiner Frau Uli auf dem Friedhof von Ronco sopra Ascona bestattet.
Richard Seewald | Landschaft mit roter Kuh | 1940 | Öl auf Leinwand | 49 x 60 cm | Richard und Uli Seewald Stiftung, Ascona | C20
Richard Seewald | Mühle bei Arcegno | 1920 | Öl auf Leinwand | 33 x 40 cm | Fondazione Richard e Uli Seewald, Ascona | B11
Richard Seewald | Tessiner Ställe | o.J. | Bleistift und Aquarell auf Papier | 28.1 x 22 cm | Fondazione Richard e Uli Seewald, Ascona | Z3aXIII 236
Richard Seewald | Regenwetter (Ascona) | 1919 | Radierung auf Papier | 13.5 x 17.2 cm | 16.5 x 19.5 cm (Blatt) | Fondazione Richard e Uli Seewald, Ascona | R045
Richard Seewald | Brücke von Intragna | o.J. | Tusche auf Papier | 18 × 22.4 cm | Fondazione Richard e Uli Seewald, Ascona | Z3aVIII 138
Richard Seewald | Im Atelier | o.J. | Bleistift und Tusche auf Papier | 21 x 29.7 cm | Fondazione Richard e Uli Seewald, Ascona | Z3aI 68