Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als mir der Himmlische Aufstieg zum ersten Mal in den Sinn kam. Das Jahr war 2017, der Monat August, der Ort den Hof direkt vor meinem Atelier...
Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als mir der Himmlische Aufstieg zum ersten Mal in den Sinn kam. Das Jahr war 2017, der Monat August, der Ort den Hof direkt vor meinem Atelier, den ich jeden Morgen durchquerte, um zu meiner ersten Tasse Kaffee zu gelangen. Es war nicht das erste Mal, dass ich mit solcher Entschlossenheit die Absicht verspürte, mit der Befreiung eines evozierten Bildes zu beginnen, aber dieses Mal war eine neue Atmosphäre um mich herum entstanden, die Stille war diejenige, die zwischen der sommerlichen Einstellung der Produktionstätigkeit und dem Fest der Muttergottes herrschte: sie war eine klare Zeit, golden, schon seit dem Morgen so heiss und still. Natürlich stelle ich mir vor, dass sich solche plötzlichen Erscheinungen gewöhnlich in den Gedanken all derer manifestieren können, die meinen Beruf ausüben, aber wenn es mir passiert, bin ich immer wieder erstaunt. Kurz vor dem Kaffee formulierte ich also bereits die Masse, die Anzahl und Breite der notwendigen Leinwände, der benötigten Farbdosen; ich sah alles: die Farbe, die Farben, alle Pflastersteine, die das unwegsame Gebilde geformt hätten, alles mit der dringendsten Dringlichkeit, denn, und dessen war ich mir wohl bewusst, schon zu anderen Zeiten hätte dieses "Diapositiv", das in der Dunkelheit hinter meinen Augen flüchtig zu sehen war, schon vor dem Beginn erlöschen können. Ich muss der Wahrheit halber hinzufügen, dass jene zentrale Leinwand, ganz in Blau, fast monochrom, ihren Weg fast ohne mein Wissen unter die anderen, mit Kacheln überfüllten Leinwände nahm und dann dort blieb, bis ich erkannte, dass sie so leer unentbehrlich war.
Como, April 2020
Giuliano Collina | Himmlischer Aufstieg | 2017 | Lack auf Leinwand | 200 x 500 cm