Das Leben meiner Eltern war von drei grossen Leidenschaften geprägt:
Insbesondere in den 80er- und 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts haben sie eine wundervolle Gemäldesammlung zusammengetragen. Dabei war es für sie immer besonders wichtig, dass jedes Bild einen angemessenen Platz in ihrem Wohn- bzw. Ferienhaus fand. Jeden Tag, den sie dort verbrachten, haben sie im Einklang mit den Bildern und mit der sie umgebenden Natur gelebt.
Da meine Eltern neben Deutschland eine zweite Heimat in der Schweiz gefunden hatten, war es ihnen ausserdem sehr wichtig, dass diese Sammlung in der Schweiz verbleibt und dort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Daher wurde die gesamte Gemäldesammlung schon vor einigen Jahren an die Kulturstiftung Kurt und Barbara Alten in Solothurn übertragen.
Zweck der Stiftung ist es einerseits, Kunst und Kultur im Bereich Espace Mittelland zu fördern. Dieser Stiftungszweck ist einfach zu erfüllen. Jedes zweite Jahr wird ein Förderpreis in Höhe von insgesamt 20.000 Schweizer Franken an ein oder zwei begabte junge Künstler übergeben. Der zweite Stiftungszweck - die langfristige Leihgabe von Gemälden an Museen - war schon schwieriger umzusetzen. Mehrere Schweizer Museen hatten grosses Interesse an der Sammlung, aber keines war in der Lage, eine dauerhafte Ausstellung von mehr als zwei oder drei Gemälden zu garantieren.
Bis wir Ascona kennenlernten. Der Kontakt kam über den langjährigen engen Freund meiner Eltern, den Kunsthändler Herrn Hubertus Melsheimer, zustande. Ascona verfügte über ein altes baufälliges Castello und suchte dafür einen geeigneten Verwendungszweck. Und die Kulturstiftung Kurt und Barbara Alten verfügte über die Gemäldesammlung. Schnell entstand die Idee eines neuen Museums. Mitte 2011 fand das erste Treffen statt. Von Anfang an waren bei allen Beteiligten die Gespräche von grossem gegenseitigen Vertrauen und Sympathie geprägt. Der Vertrag wurde ausgehandelt, und innerhalb kürzester Zeit konnte mit dem Projekt Restaurierung des Castellos begonnen werden.
Nicht nur die Gemäldesammlung wird in Ascona eine neue Heimat finden, inzwischen haben auch meine Mutter und ich heimatliche Gefühle entwickelt und freundschaftliche Kontakte geknüpft. Wir sind der Gemeinde sehr dankbar, dass sie mit dem restaurierten Castello San Materno diesen würdevollen Rahmen für die Gemäldesammlung geschaffen hat. Insbesondere gilt unser Dank:
Herrn Hubertus Melsheimer
Kunsthändler aus Köln und langjähriger enger
Vertrauter und Freund meiner Eltern. Ohne ihn, seine
Kontakte und seine grosse Einsatzbereitschaft wäre
das Projekt nicht zustande gekommen. Er ist dem
Tessin sehr verbunden und hat inzwischen seinen
Wohnsitz dorthin verlegt.
Herrn Burkhard Scherrer
Rechtsanwalt und Notar a. D. aus Hannover und
ebenfalls langjähriger enger Vertrauter und juristischer
Berater unserer Familie. Er stand uns die ganzen
Jahre immer wieder mit Rat und Tat zur Seite und
war jederzeit unterstützend für uns da. Er hat in den
letzten zwei Jahren enge freundschaftliche Kontakte
in Ascona geknüpft.
Herrn Beat Steiner
Notar aus Thun und alleiniger Stiftungsrat der
Kulturstiftung Kurt und Barbara Alten. Auch Herr
Steiner und seine Familie sind uns seit einigen Jahren
freundschaftlich verbunden und haben uns immer
ausführlich in Bezug auf das Schweizer Recht beraten.
Familie Steiner hat enge Beziehungen zu Ascona,
da sie schon seit Jahrzehnten regelmässig ihren
Urlaub dort verbringt.
Herrn Dr. med. Luca Pissoglio
Kinderarzt und Bürgermeister von Ascona. Ihm
gebührt unser besonderer Dank. Ohne sein grosses
persönliches Engagement und seine ausserordentliche
Einsatzbereitschaft hätte das Castello niemals
in diesem kurzen Zeitraum und in der vorliegenden
Ausführung restauriert werden können. Von Anfang
an war das Verhältnis zu ihm durch grosses gegenseitiges
Vertrauen geprägt.
Frau Dr. Mara Folini
Direktorin des Museo Comunale d'Arte Moderna
von Ascona und zukünftige Direktorin des Museo
Castello San Materno Fondazione per la cultura Kurt
e Barbara Alten. Frau Dr. Folini stand uns bezüglich
Hängung der Gemälde und Ausstattung des Museums
immer hilfreich zur Seite. Wir sind ihr besonders
dafür dankbar, dass sie schon jetzt zukünftige Ausstellungen
programmatisch um unsere Sammlung
herum plant.
Ein Satz von Frau Dr. Folini hat mich besonders beeindruckt: "In Ascona kann ich noch Träume realisieren." Ein Traum - das Museo Castello San Materno Fondazione per la cultura Kurt e Barbara Alten - wird mit der offiziellen Eröffnungsfeier am 4. April 2014 verwirklicht werden. An dieser Stelle möchten meine Mutter und ich auch allen anderen Helfern und Mitwirkenden, die zur Erfüllung dieses Traumes beigetragen haben und noch beitragen werden, von ganzem Herzen danken.
Sabine Alten